Mallorca 2016 – Woche 3 – El Toro

Am nächsten Morgen hieß es dann umziehen. Check-Out war absolut unproblematisch, wir haben anscheinend nichts vergessen, zumindest vermissen wir nichts. Da wir kaum Kontakt zu unserem Host hatten und eine Übergabe in Form von einer Wohnungsbegehung auch nicht erwünscht war wird wohl alles okay gewesen sein.

Ach und noch was Amüsantes zu unserem Quartier in Esporles: In diesem kleinen Dorf spuckt ein WLAN ein Speedtest folgende Werte aus:

Speedtest

Der Check-In in El Toro war leider erst für 15 Uhr angesagt. Wir sind dann über die MA-10 und Andratx zu unserem neuen Quartier gefahren. Wir haben dann einfach etwas langsamer gemacht und sind noch etwas durch Magaluf gefahren (richtige Entscheidung da kein Quartier zu nehmen… Ballermann 2.0) und haben schon mal geguckt wo Supermärkte, Bars etc. zu finden sind.

Kurz vor 15:00 Uhr dann zum Haus. Super freundliche, sympathische Gastgeberin mit 2 großen Hunden. Dann mal schön Wasserkanister, die Koffer, die Kameraausrüstung etc. unters Dach schleppen. Temperaturtechnisch ging es aber! Schön mit Durchzug. Auch hier sauber, gepflegt, gibt nichts zu meckern.

Wie üblich haben wir nach auspacken und Co den Kühlschrank befüllt und den Tag ruhig ausklingen lassen und das war besonders cool, weil man unten schön am Pool sitzen konnte. In der Hausordnung wird explizit darum gebeten den Bewohnern des Dachgeschosses die Sitzlandschaft am Pool zu überlassen mangels Balkon/eigener Terrasse. Sind 3 Wohnungen, hätte ich das eher gewusst, hätte ich mich darum bemüht die mittlere zu bekommen – die hat einen großen Balkon, aber es ging auch so.

Am nächsten Morgen ging es dann erst mal Richtung Strand und Hafen. Luxusyachten gucken (okay, mittlerweile hat man das Gefühl man hat so ziemlich alles schon gesehen), teure Autos gucken (Yachtbesitzer begnügen sich anscheinend nur selten mit einem Standardauto. Da muss schon ein Porsche oder Maserati stehen).

Wir sind dann noch in die größere Nachbarstadt Santa Ponsa gefahren und dort am Meer rumspaziert. Insgesamt aber alles eher gemütlich.

Am nächsten Tag ging es dann nach Sant Elm. Wir haben als wir die Fähre gesehen haben überlegt ob wir nach Dragonera fahren, haben uns das dann aber gesteckt – die Fähre war so oder so schon so gut wie weg und auf Dragonera kommen dann doch eher Wanderfans auch ihre Kosten. Sind dann so etwas durch die Stadt geschlendert und haben weitere Fotos vom Meer, von Booten und von noch mehr Meer gemacht.

Auf dem Rückweg haben wir dann halt gemacht bei Port Andratx. War aber nur ein kurzer Aufenthalt, man ist der ganzen Boote dann doch irgendwann überdrüssig und sieht auch nichts Neues mehr. Klar schlendert man da etwas rum und bestaunt wie die Boote da hochgebockt sind (einfach mit 0815 Holzbalken), aber letztlich sind es nur Boote.

Sind dann weiter Richtung Camp de Mar gefahren. Camp de Mar hat einen sehr populären (und vollen) Sandstrand, den wir aber nur aus der Ferne gesehen haben. Camp de Mar ist ebenfalls recht beliebt bei irgendwelchen Prominenten, so sehen auch die „Häuschen“ da aus. Teilweise schon noch angelehnt an den mallorquinischen Stil, aber teilweise auch Glaspalast Sünden oder architektonische Spielereien mit möglichst vielen Kurven.

Natürlich stand auch so einiges zum Verkauf, ich hatte dann hier mal geguckt … also so 17 Millionen kann man schon mal ausgeben für so ein „kleines“ Anwesen mit direktem Strandblick. Privatstrände gibt es übrigens auf Mallorca nicht… 17 Millionen berappen und sich dann auch noch den Strand mit dem gemeinen Pöbel teilen müssen, tzz.

Auch Peguera unterscheidet sich nicht großartig von den anderen Städten. Man merkt glaube ich so langsam das die Luft einfach raus war. Wir haben dann doch lieber große Teile des Tages entweder Strandnah oder am Pool verbracht und mit letzterem gab es nur ein Problem – die zwei Hunde, welche sich natürlich frei auf dem Grundstück bewegen durften, haben ihre Notdurft doch ab und an etwas nah an der Sitzgruppe verrichtet und je nach Windrichtung ist so ein gemeiner Hundeschiss schon sehr penetrant in der Nase. Zwar hat unsere Vermieterin wirklich gut darauf geachtet, aber sie stand natürlich nicht immer mit der Tüte bewaffnet in der Tür um die Hinterlassenschaften sofort zu entsorgen.

Am nächsten Morgen wollten wir dann endlich mal einen richtigen mallorquinischen Markt besuchen, war auch etwas direkt in der Nähe, Recherchen über Google erzeugten schon richtig Lust. Tja, ehm. Die Infos waren schon 2 Jahre alt und 2 Jahre sind dann doch eine sehr lange Zeit. Immerhin war es nicht weit weg. Eigentlich hatten wir uns gedacht wir schlendern da (im Internet war die Rede von einem sehr großen Markt) gemütlich 1 – 2 Stunden (inklusive irgendwo einkehren) rum, aber nichts. Eine kleine Seitenstraße, abgesperrt. Ein wenig Obst und Gemüse – das vom optischen her aber wieder super frisch und anscheinend von guter Qualität, etwas Kitsch und das war es im Grunde auch schon. Dafür das von über 500 Ständen die Rede war (damals) frage ich mich doch was mit dem Markt passiert ist. Wobei es auch Wochenmärkte in Hülle und Fülle auf der Insel gibt und man ja mit dem Auto problemlos überall hinkommt innerhalb kurzer Zeit. Auf der Suche nach dem Markt sind wir noch an einem Flohmarkt vorbeigekommen, aber Flohmärkte sind nicht so unser Fall. Die meiden wir hier schon.

Gut, dann … schauen wir halt mal wie andere Menschen Urlaub machen. Auf ging es nach Palma de Mallorca zum Ballermann. Parken konnten wir bequem am B07, aber gut, das Klientel was da rumläuft darf ja sowieso in ihrem Zustand kein Auto fahren.  Es war noch nicht übermäßig voll, aber war ja auch noch früh. Die ersten Gruppen saßen schon mit gut gefülltem Sangria Eimer am Strand und man wurde förmlich erschlagen von Angeboten für billige Drinks. Ein Liter Cuba Libre oder Wodka Lemon für 7 € ist schon ein Kampfpreis, passt aber zur Kundschaft, die da so rumläuft. Wenn an sich überlegt das ein 0,5l San Miguel vom Fass in El Toro schon je nach Lokal um die 3,80€ gekostet hat kommt man am Ballermann definitiv günstiger auf seinen Pegel.

Polizei war zwar präsent, aber gegen die Eimersaufer wurde nichts getan. Die waren allerdings auch ruhig, also wird es wohl toleriert, wenn man es nicht übertreibt. Oder das wird erst in den Nachmittagsstunden ein Thema. War ja ganz groß angekündigt mit den Benimmregeln für den Ballermann. Wenn man schon mal da ist muss man natürlich auch mal in die „berühmte“ Schinkenstraße. Bierkönig, Megapark, Oberbayern – also für uns ist das nichts. Die schon kräftig zu schlechtem Schlager grölenden Kleingruppen in den riesigen Bars hatten so gegen 11:00 Uhr ihre Textsicherheit schon ein wenig verloren. Wie muss das erst gegen Abend sein… ach ich will es gar nicht wissen.

Wir sind dann weiter nach El Arenal, da war ich vor über 20 Jahren mal und mein Vater lag mir dauernd in den Ohren damit das ich da doch auch mal hinmüsste. Wir sind nur durchgefahren – reichte auch. Es wirkt im Vergleich zu anderen Städtchen ziemlich heruntergekommen und marode, war auch nicht so sauber. Der Strandabschnitt ist relativ groß, aber das was hinter der „Promenade“ dann ist, ist eher alt.

Am nächsten Tag dann wollten wir noch mal in die Markthallten in Palma, allerdings war Sonntag. Wir hatten uns am Vorabend noch intensiver mit unserer Vermieterin unterhalten und den Tipp bekommen wir sollten doch mal nach Santa Maria del Camí fahren, wenn wir einen schönen Wochenmarkt sehen möchten. Gesagt, getan, es ging also nach Santa Maria del Camí. Das war mal ein vernünftiger Markt. Frisches Obst, Gemüse, diverse Händler für Öle und Stoffe, Keramik, Olivenholz. Gut, die obligatorischen Taschen und Kleidchen gab es auch aber es hielt sich in Grenzen.

Und Tiere konnte man dort auch kaufen. Hühner, Enten, Wellensittiche, Gänse, Tauben und noch anderes Federvieh – und da wurde auch fleißig gekauft. Ein Spanier präsentierte uns ganz stolz sein Huhn (oder Hahn?) im Karton. Dort konnte man sich schon durchaus etwas länger aufhalten, haben wir auch gemacht. Und es hat einem so in den Fingern gejuckt als das kleine deutschsprachige Mädchen fasziniert vor den Wellensittichen stand einfach zu sagen „Der Papa kauft dir doch bestimmt einen!“ – die Blicke der Eltern wären wohl unbezahlbar gewesen

Da wir dann ja eh schon „in der Nähe“ waren haben wir uns dazu entschlossen noch mal die wunderschöne MA-10 langzufahren und nicht die schnelle Autobahn zu nehmen. Da wird man mit so vielen Ausblicken belohnt es lohnt sich einfach auch zum 5. mal. Anhalten ist zwar eher nicht so drin und wenn vor dir ein Bus ist, ist auch eher nervig, aber wir hatten Glück. Haben auf dem Rückweg dann noch mal in Esporles gehalten und in unserem dortigen Lieblingscafé (Es Passeig), welches wirklich gut war, eine Kleinigkeit gegessen und was getrunken.

Zum Abschluss dann noch ein Abstecher nach Estellencs zum „Strand“ – Kies, wie üblich. Aber auch hier nur sehr wenig los, glasklares Wasser. Wer in der Hauptsaison fliegt oder allgemein kein Problem mit Kiesstränden hat sollte sich unbedingt die verschiedenen Calas im Tramuntana Gebirge anschauen!

Und jetzt kommt der absolute PANIK Moment der ganzen drei Wochen. Wir hatten uns ein Boot gemietet, Führerscheinfrei, 8 Stunden, 219€. Damit sollte es dann ein wenig Richtung abgelegener Buchten etc. gehen. Wir also morgens hin zum Hafen, Boot abholen. Bisschen Papierkram (Kaution hinterlegen etc.) und dann zum Steg. Irgendwie in diese kleine Nussschale geklettert und die Einweisung (auf Englisch) von einem Niederländer bekommen. Ich nenne ihn mal Hans. Hans war sehr nett und hat einem alles erklärt, war auch nicht kompliziert. Ein Hebel, ein Lenkrad fertig im Grunde. Gezeigt wo Feuerlöscher, Tank, Schwimmwesten sind. Keine Hinweise zu Sprit (außer einem „damit kommt ihr bis Afrika“) oder ähnliches… also dann, auf ans Steuer und Richtung Sant Elm getuckert.

Mein Handy ist zwar Wasserdicht, aber Salzwasser in diesen Mengen mag es dann doch nicht, daher habe ich schnell auf Fotos machen verzichtet. Wir haben einige wunderschöne Buchten gefunden – nur erreichbar per Boot oder wenn mit sehr viel Geduld und Wanderschuhen. Wir haben jungen Kindern beim Felsenspringen zugeguckt wie sie aus dem Wasser raus einfach die 10m hohen Klippen hochgeklettert sind um dann wieder mit einem Salto und diversen Schrauben da runter zu springen.

Und wir haben heftigeren Seegang erwischt kurz vor Sant Elm, weswegen wir umgedreht haben … wir haben nämlich nicht im Meer gebadet, das Meer hat uns gebadet (und wie). Alles war nass, alles war salzig. Damit ist der Ausflug nach Dragonera geplatzt, eigentlich wollten wir da anlegen. Gut, wir hatten noch viel Zeit, sind also zurück, noch ein wenig im Hafen von Andratx rumgeschippert und dann wieder Richtung El Toro / Port Adriano. Ein Blick auf die Uhr – die See war an der Stelle auch wesentlich ruhiger – okay, dann fahren wir mal Richtung Magaluf und gucken uns das von Meerseite an! Es geht in die Richtung nur km weit an einer Steilküste vorbei, keine Zivilisation, kein Handy Empfang (sonst überall kein Problem). Wir waren gerade kurz vor dem Cap de Cala Figuera (es heißt da irgendwie alles Figuera…) als der Motor ausging. Wunderbar. Okay, Anker werfen. Scheisse, das war so tief, die Klippen nur wenige Meter weit weg, Anker hatte keinen Gripp da die Kette zu kurz war.

So ein beknacktes Sportboot nähert sich und fährt schön nah an uns vorbei. Ein Boot, gerade ein schnelles Boot, erzeugt viele Wellen. Und wenn man selbst in einer Nussschale sitzt ohne Anker, ohne laufendem Motor wackelt das sehr gut. Ich mich also irgendwo festgeklammert (einen Griff zum Wegschmeißen gibt es ja überall) während Wolfgang der zu dem Zeitpunkt am Steuer war mal die Sitzbank hochgeklappt hat – siehe da, Sprit leer. Daneben aber ein Reservekanister, glücklicherweise voll. Also umfüllen. Gar nicht so einfach wenn das nächste schnelle Boot an dir vorbeifährt und Wellen erzeugt und man immer weiter Richtung Klippen treibt. Gefühlte die Hälfte vom Benzin verschüttet da es natürlich auch keinen Trichter o. ä. gab, ergo stank auch das ganze Boot. Okay, umgefüllt… versuchen wir mal zu starten. Nichts. Also mal da angerufen, hatten glücklicherweise genau an der Stelle Empfang (vermutlich durch die Nähe zum Leuchtturm) und dann wirst du erst mal angeschnauzt wie man so bescheuert sein kann den Tank leerzufahren. Hallo? Wer vermietet hier ein Boot für 8 Stunden, wenn nach 5 der Tank leer ist? Gut, gab dann 1-2 Hinweise und wir haben das Teil endlich wieder zum Laufen bekommen. Waren die längsten 30 Minuten des Urlaubs … ohne Scheiss jetzt, da wird einem ganz anders wenn dieses blöde Boot nicht anspringen will und diese Klippen immer näherkommen.

Sind dann auch zum Hafen zurück, die Lust ist uns da doch vergangen um weiter zu fahren. Boot abgegeben, ab ins Quartier und erst mal ein Bier aufmachen. Jetzt kann ich drüber lachen aber in dem Moment wo man da so trieb war echt mies. Wir haben uns dann abends noch ein wenig Fußball (2. Bundesliga) im TV angeguckt.

Nächster Tag war dann: Biervorräte vernichten, anfangen Koffer zu packen und einfach nur die Seele baumeln lassen. Haben uns noch gemütlich mit unserer Gastgeberin unterhalten und einfach im und um den Pool alles ausklingen lassen.

Am Mittwochmorgen ging es dann zum Flughafen, der Wagen musste um 10:30 Uhr abgegeben werden, unser Flug ging aber erst um 15:50 Uhr – eine klassische Fehlplanung, aber was soll‘s. Haben dann am Flughafen einfach noch rumgesessen, bisschen gelesen, persönliche Fazits gezogen. Gegen 13:30 dann das Gepäck aufgegeben, sehr unkompliziert. Hoch zu den Gates, Sicherheitskontrolle.

Die Flugtickets natürlich nur digital, ist heutzutage ja so. Über PassWallet also die Daten aufs Handy gezogen gehabt (Check-In geht erst 72 Stunden vorher, hatten wir alles gemacht), über den Scanner gehalten, alles gut.

Der Fotorucksack ist uns leider am 07. August kaputt gegangen – ein Reißverschlussschlitten ist rausgebrochen und der Reißverschluss nur noch bedingt tauglich, war schon Glück das wir den Rucksack überhaupt noch zubekommen haben. Daher gibt es auch gar keine Fotos mehr von den letzten Tagen – und dann wollen sie am Flughafen natürlich, dass man alles aus dem Rucksack holt. War dann ein beten damit man das Teil noch mal zu kriegt.

Allgemein aber „lasche“ Kontrollen. Erst mal zu McDonalds dann eine Kleinigkeit essen, ist ja der einzige Laden der so halbwegs bezahlbar ist. Entsprechend voll war es auch.

Gut, bisschen den Flugzeugen zugeguckt und Boarding startete. Wir erst mal gewartet bis der krasse Andrang weg war, wir sitzen ja eh immer vorne. Passkontrolle. Okay, können sie haben. Handy raus für das Ticket … wollen die noch irgendeine Nummer haben, die eigentlich im QR-Code ist. Aber, Überraschung, die hatten keinen Scanner für digitale Tickets. Okay, die Nummer gefunden (Sequenznummer), waren die 1 und 2 – wurde uns aber nicht geglaubt   Also mal fix die Mails abgerufen, da stand es auch drin. Skeptische Blicke. Erst als 3 andere Touristen die vor demselben Problem standen ebenfalls ihre Sequenznummer aus der Mail zogen wurde uns geglaubt das 1 und 2 korrekt war und wir durften dann als fast letzte rein.

Flug selber unspektakulär, sind zwar verspätet los (lag aber nicht an uns, der Flughafen Palma de Mallorca ist massiv überlastet, da geht jeder Flieger 10-20 Minuten später weg als geplant) aber pünktlich gelandet. Kofferausgabe verzögerte sich dann noch und die Toilette in Reichweite wurde natürlich gerade grundgereinigt, aber egal.

Endlich raus aus dem Flughafen und das erste was man abbekommt sind Regentropfen. Wunderbar. Mal eben von 35° auf 12°. Bibber.

Abschließend noch die letzten Handyschnappschüsse. Achte, erhöhte Speichelflussgefahr!

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